Epigenetische Testverfahren
Epigenetische Testverfahren sind eine aufstrebende Technologie, die es ermöglicht, biologische Prozesse und Alterungsmechanismen durch die Analyse von epigenetischen Markern, insbesondere DNA-Methylierung, zu verstehen.
Epigenetik untersucht Veränderungen in der Genaktivität, die nicht durch die zugrunde liegende DNA-Sequenz bedingt sind, sondern durch chemische Modifikationen wie Methylgruppen an der DNA hervorgerufen werden. Diese Veränderungen wirken sich darauf aus, welche Gene aktiv oder inaktiv sind, und sind oft das Ergebnis von Umwelteinflüssen, Lebensstilfaktoren oder physiologischen Prozessen wie Alterung.
DNA-Methylierung und die epigenetische Uhr
Ein zentraler Mechanismus in der Epigenetik ist die DNA-Methylierung. Diese chemische Modifikation tritt an spezifischen Stellen der DNA, sogenannten CpG-Stellen, auf und beeinflusst, ob ein Gen exprimiert wird. Mit zunehmendem Alter verändert sich das Methylierungsmuster der DNA, was zur Entwicklung der epigenetischen Uhr führte. Diese Uhr misst das biologische Alter einer Person, das oftmals nicht mit dem chronologischen Alter übereinstimmt. Es gibt verschiedene epigenetische Uhren, darunter die Horvath-Uhr und die Hannum-Uhr, die auf unterschiedlichen Gewebearten und Methylierungsstellen basieren.
Epigenetische Testverfahren haben eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten:
- Prävention – Sie können frühzeitig auf Gesundheitsrisiken hinweisen, wie etwa kardiovaskuläre Erkrankungen oder neurodegenerative Krankheiten.
- Anti-Aging – Bestimmung des biologischen Alters hilft dabei, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um den Alterungsprozess zu verlangsamen.
- Forschung – Epigenetische Tests bieten wertvolle Informationen über altersbedingte genetische Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit.